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10.05. – 18.05.2019 • •

VAR13

 – Klasse für Installation und Raum

Eröffnung 10.05.2019 / 18 Uhr.

Die Ausstellung zeigt eine Auswahl interdisziplinärer Arbeiten, welche, unter gegenseitiger Einflussnahme, eine Verbindung etablieren sollen. Aus dem Kontext verschiedener Herangehensweisen finden die Exponate zu einem gemeinsamen Konsens, welcher sich unter der Wachsamkeit der Besucher aufschlüsselt.

<var>: Die Variable. Gebraucht in der Programmierung oder im mathematischen Kontext, ist sie ein veränderliches Element, welches für Berechnungen genutzt wird. In anderen Bereichen ist eine Variable ein Wert, eine Nummer, oder eine Unbekannte, etwas, dessen Zustand innerhalb eines bestimmten Rahmens und über einen festgelegten Zeitraum, variieren kann, sich verändert; beispielweise ein Bildschirm mit variabler Lichtintensität, die Gemütslage einer Person, oder das Klima.

Was wäre zum Beispiel, wenn die Veränderlichkeit der Natur und des Klimas sich selbst überträfe, oder gegenläufig dazu, aufhören würde zu variieren, permanent in einem immer gleichen Extrem verharren würde? Die Natur und ihre innere, natürliche Rangordnung, wurden durch die Industrialisierung grundlegend verändert. Der Planet wird fortwährend umgewälzt und in einen Zustand nicht enden wollender Produktivität und ständigen, anthropogen bedingten Umbrüchen transformiert. Längst stehen die abbaubaren Ressourcen am Rande ihrer Erschöpfung, sind ausgebeutet. Die Erde wird in eine ökologische Schuld überführt, aus welcher heraus die eigene Kapazität zur Regenerierung jedes Jahr und jeden Tag schwindet.

Die Vorstellung der Apokalypse, wie sie im letzten Kapitel des neuen Testaments beschrieben ist, welche sich durch die Literatur und Kunst der Jahrhunderte zog, wurde meistens als Fiktion wahrgenommen. Je mehr Ökologen und Wissenschaftler jedoch vor den unausweichlichen Folgen des Status Quo warnen, desto realer wird jene Vorstellung. Werden wir unsere Hoffnung und unseren Glauben in das Einverständnis zur biotechnischen Reprogrammierung der Natur, ihrer Diversität, ihrer Erneuerbarkeit, und der Wiederherstellung ihrer Variablen setzen?

VaR ist ausserdem das Akronym für “Value at Risk” – “Wert im Risiko”. Die Zahl 13 direkt hinter diese drei Buchstaben zu setzen, könnte die abergläubische Möglichkeit diskutieren, Glück oder Unglück zu haben – woraus der Diskurs über eine “Zukunft im Risiko” nahegelegt wird.

VAR13 zeigt im Westpol Unterdeck der Heilandskirche Arbeiten einer Gruppe von Künstler*innen, welche das Verhältnis zwischen Natur und Kunst, Bild und Produktivität, zwischen Visionen und Fiktionen neu verhandeln, als Prophezeiungen oder als Realitäten.

| Eine Sammlung autonomer Einzelpositionen | Klasse für Installation und Raum | Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig |

Jessica Arseneau, Leila Brinkmann, Felix Grabe, Friedrich Jacob Günther, Taemen Jung, Leonard Korbus, Lisa Kottkamp, Snow (Seunglok Paik), Malte Urban, Anna Raczynska, Andrea Garcia Vasquez

Öffnungszeiten:
11.05. / 15 – 20 Uhr
12.05. / ab 10.30 Uhr
15. – 17.05. / 15 – 20 Uhr
18.05. / 18 Uhr Finissage

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Leipzig-Lindenau-Plagwitz.

Fotos © Florian Rosier / Westpol A.I.R. Space e.V.


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