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28.09. – 02.10.2013 • • 

MMXII

 Installation von Michael Petri 

Eröffnung 28.09.2013 / 19 Uhr.

” Man denkt nicht den Tod, die Leere, das Nicht-Seiende, Das Nichts; sondern deren unzählbare Metaphern: eine Art und Weise, das Ungedachte zu umreißen. 
Edmond Jabès

Die Installation fußt auf der Auseinandersetzung mit Zelltod und Vergöttlichung, dringt ins Territorium des Numinosen ein, legt paradoxale Verhältnisse frei und stellt letztendlich die Frage, welche Verbindung zwischen Tod und Unsterblichkeit unter kulturhistorischen und biologischen Gesichtspunkten besteht.

Die zentrale Skulptur ist eine in die göttliche Vertikale gebrachte Spitze eines F 117a Tarnkappenbombers, die in dieser Form eine Verwandlung zu einer kubistischen Interpretation eines Kirchturmes durchläuft. Die Verwandlung eines Kriegsapparats zu einem sakralen Vehikel findet sich auch in den ikonographischen Gemälden der Apotheose berühmter Feldherren wieder, in denen ein Streitwagen diese Aufgabe übernimmt.

Die Bilder, welche die Skulptur umgeben, beschäftigen sich mit dem Paradoxon des Krebses, zum einen Zivilisationskrankheit, zum anderen aber auch Träger des Geheimnisses der Unsterblichkeit. Der von einem gesunden Organismus ausgesendete Selbstmordbefehl an erkrankte Zellen, die Apoptose, wird von den Krebszellen ignoriert. Der Medizin sind bisher vier Krebsarten bekannt, die, wenn sie mit der nötigen Nährlösung versorgt werden, ewig leben könnten.

Dieses Paradoxon beinhaltet die Tatsache, dass der Tod als Lebenserhaltungs- mechanismus fungiert. Die Larvae, Masken des antiken Theaters und des Totenkultes, bieten ästethische Analogien zu den Photographien. Sie skizzieren, eingedenk der historischen Andersartigkeit, den gesellschaftlichen Prämissenwechsel, im Umgang mit dem Tod.
(Text von Michael Petri)

°W . . . Weitere Termine:

02.10.2013 / 20 Uhr: Finissage.

Fotos © Michael Petri


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