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19.09.15 / 20 Uhr  • •

KURZFILME

– von Michaela Grill, Manuel Knapp, Rainer Kohlberger und Friedl vom Gröller –

Der erste Kino-Abend im Rahmen von “dis-APPEARANCE [*3] – Als ob Wolken nach und nach Gestalt annähmen” präsentiert:

Michaela Grill – INTO THE GREAT WHITE OPEN (2015)
“Fast hätte man die ersten Minuten über den weiten Horizont hinaus, durch den Film hindurch, in das Whiteout der reinen Kontemplation gestarrt, da ändert sich die Strategie. Die Bilder werden schneller, unruhiger, flickern und zittern, schlagen zurück, öffnen den Blick auf Artefakte: Schneesturm oder Pixelsuppe? Und haben da nicht kurz alpenländische Bergformationen durchgeschimmert? Da kommt wenig später die längste Einstellung des Films gerade recht, in der eine Möwe sich aus einem abrollenden Eisberg und uns zurück ins Terrain abschmelzender Pole rettet. Der Boden ist unsicher.”
// http://www.sixpackfilm.com/de/catalogue/show/2179

Manuel Knapp – 1=~a (2014)
“Bevor die „Dekomposition“ auf der Bildebene einsetzt, hört man schon den dröhnenden Sound. Parallel zu dessen Intensivierung schieben sich links weiße Linien in den schwarzen Bildraum hinein. Als würde man nur einen Ausschnitt eines viel größeren, räumlichen Gefüges betrachten, fährt vom unteren Bildrand ein diffus „leuchtender“ Quader nach oben, während sich am rechten Rand eine abstrakte Figur in raumbildende Formen auflöst. Manuel Knapp folgt dabei im Grunde sehr klassischen, malerischen Regeln, wenn er sich beim Aufbau bzw. der Zersetzung von Flächen, Körpern und Räumen der optischen Wirkung von Licht und Schatten bedient.”
// http://www.sixpackfilm.com/de/catalogue/show/2067

Rainer Kohlberger – MOON BLINK (2015)
“Das exklusiv mit Code generierte Video unterlegt dessen Handlungsmodell einen eigentümlich ästhetischen Dezisionismus. Zunächst ist es die Bewegung, die irritiert. Die wellenförmig ungeordneten Abläufe von Linien stabilisieren sich zwar zu streng regelhaften, stets aufwärts verlaufenden Bewegungsmustern von weißen Balken (und ihren Schatten, vergleichbar Opus IV von Walter Ruttmann), doch in der zunehmenden Akzeleration wird der Blick seiner Gewissheit enthoben, verliert die Möglichkeit, zu differenzieren. Die algorythmisch komponierte und bewegte Welt Kohlberger´s liebt es, in ihrer graphisch-visuellen und akustischen Überbietung auf ihr unbegrenztes Mutationspotential hinzuweisen, sinnliche Verausgabung und mentales Rauschen ebenso hervorzubringen, wie ästhetisches Kalkül und verschleierte Ordnungen.”
// http://www.sixpackfilm.com/de/catalogue/show/2182

Friedl vom Gröller – RUHE AUF DER LEINWAND (2014)
“Elf Sekunden verbringt ein Museumsbesucher im Schnitt vor einem Kunstwerk. 1 Minute und 30 Sekunden lang richtet Friedl vom Gröller den Blick auf ein gemaltes Portrait. Ungerahmt auf einer weißen Wand positioniert, funktioniert die Betrachtung wie in einem white cube, der uns den Dialog mit dem Werk, ohne Störfaktoren architektonischer oder farblicher Art, ermöglichen soll. „Ruhe auf der Leinwand“ herrscht im gleichnamigen tonlosen Film im doppelten Wortsinn: Die Kinoleinwand versetzt die Zuschauer in die Position des Kunstbetrachters, nur das leichte Zittern der die Kamera haltenden Hand verweist auf die Existenz einer zwischengestellten dritten Person – wir betrachten das Kunstwerk durch deren ausgelagertes Kameraauge.”
// http://www.sixpackfilm.com/de/catalogue/show/2193

Mit freundlicher Unterstützung von Sixpackfilm

Die Ausstellung wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und die Stadt Leipzig / Kulturamt.

Bilder © die Künstler / Sixpackflm Wien


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