20.10. – 23.10.2016 • •
JUNG. HECKHOFF. ORLOWSKI.
– Malerische Positionen zwischen Knockout, Technokratie und archaischen Pfaden –
Eröffnung: 20.10.2016 / 19 Uhr
mit dem International Jazz Trio aus Leipzig.
Marc Jung lebt und arbeitet in Erfurt und Berlin. Sein Werk ist charakterisiert durch den Kampf zwischen Regelwerk und Anarchie, Harmonie und Zerstörung. Er kombiniert den Dreck der Straße mit kunsthistorischen Theorien des Universums der Hochkultur. Dabei sprengt er die herkömmlichen Genregrenzen der Bildenden Kunst. Jung ist ein kompromissloser Realist, der den alltäglichen Wahnsinn in sarkastischer Art und Weise abbildet. Seine Kunst ist wie ein Knockout.
Die Leipziger Malerin Marlet Heckhoff beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit dem zeitgenössischen menschlichen Lebensraum. Inhaltlich kreisen ihre Untersuchungen und Vergleiche um den Begriff der Macht – beispielsweise durch die Einschüchterungsarchitektur des Brutalismus in Gegenüberstellung zur weniger bewussten Ohnmachtsdemonstration im Sinne von Slums oder Favelas. Heckhoffs Bilder zeigen einen technokratischen Blick auf die Welt, dessen graphische Strenge durch die Mittel der Malerei aufgelockert wird. Jenseits von Gut und Böse geht es Heckhoff um die Faszination von formal-ästhetischen Reizen, die solche vom Menschen geschaffenen Konstruktionen bergen. Die entscheidende Frage ist: Und wo findet man Schönheit?
Philipp Orlowski bewegt sich auf archaischen Pfaden. Die bildnerischen Untersuchungen des in Leipzig lebenden Malers erforschen Motive aus den „Fabriken des Unterbewussten“ (Deleuze) und nehmen häufig Bezug auf Mythen des klassischen Altertums, um in allegorischer Weise schwer zu bezeichnende Vorgänge symbolisch darzustellen. Vergleichbar mit Bühnenräumen und Akteuren eines Theaterstücks, entstehen Bilder, die mehrdeutig lesbar sind und ein Versprechen sein wollen, das sich nie einlöst.
Öffnungszeiten: Fr – So / 15 – 20 Uhr
Fotos © Ronny Waleska / Flyer © die Künstler*innen
° Westpol 